Regina Vossenkaul, im Juli 2022 in der Mainpost, Lokalausgabe Rhön-Grabfeld
Die ganze Gemeinde war zum Frühschoppen auf dem Marienplatz in Sulzfeld eingeladen, denn die neue Chronik für den Ort wurde vorgestellt. 1987 wurde die letzte Chronik verfasst, die inzwischen vergriffen ist. Also war es Zeit, eine neue zu erstellen, sagte Bürgermeister Jürgen Heusinger bei seiner Begrüßung. Kreisheimat- und Kreisarchivpfleger Reinhold Albert übernahm diese Aufgabe, wobei er von Ortschronist Gerwin Solf unterstützt wurde.
Anlass für eine neue Chronik war unter anderem das Jubiläum 900 Jahre Wildburg, das im September im Rahmen eines Seefestes gefeiert wird. Auf die Hindernisse wie Papier- und Arbeitskräftemangel wies der Bürgermeister hin, letztendlich wurde jedoch ein schöner Band fertiggestellt mit rund 450 Seiten und vielen, oft farbigen Fotos.
Reinhold Albert konnte auf die bereits bestehenden Aufzeichnungen zurückgreifen, für die Beschaffung von Fotos war Gerwin Solf zuständig. Viele Bürger schauten in ihren alten Fotoalben nach Bildern aus der Vergangenheit und stellten sie zur Verfügung.
"In 35 Jahren ist viel dazugekommen", berichtete Albert von seinen Recherchen. Er hat vieles ergänzen können und neue Erkenntnisse eingearbeitet. Viele neue Aspekte wurden in der aktuellen Ausgabe beachtet, zum Beispiel die Geschichten der Landwehr, der ehemaligen jüdischen Gemeinde, des Bergbaus und der Post.
Von der Vor- und Frühgeschichte Sulzfelds bis zur ersten urkundlichen Erwähnung, von den Bauernaufständen und dem Dreißigjährigen Krieg, vom ersten und zweiten Weltkrieg bis in die Neuzeit erzählen die Kapitel und dem Leser wird bewusst, wie wertvoll Frieden ist, damit sich eine Gemeinde entwickeln kann.
Die ehemalige Bedeutung der Wildburg, der Klosterhöfe und des Schlosses für den Ort wird deutlich. Denkmäler, Flurnamen und Brauchtum werden erklärt, Sagen werden nacherzählt, die Vereine kommen zu Wort, sodass man in dem Buch auf Entdeckungsreise gehen kann. Theo Albert aus Alsleben hat den Satz angefertigt, die Firma Rudolph hat den Druck übernommen, Marlene Rudloff las Korrektur.
Stellvertretender Landrat Bruno Altrichter gratulierte namens des Landkreises zur gelungenen Chronik, sie gehöre in jeden Haushalt, bemerkte er. Eine Chronik müsse man immer wieder erneuern, die anwesenden Bürger zeigten, dass Interesse besteht. In einem Buch zu blättern, sei etwas ganz anderes, als Informationen aus dem Internet abzurufen. Das Jubiläum der Wildburg sei ein guter Grund, sich wieder mit der Geschichte des Dorfes zu befassen.
Er dankte dem Bürgermeister und dem Gemeinderat für die Investition in eine neue Chronik und für ihr Bestreben, die Ruine Wildburg zu erhalten. Sein besonderer Dank galt Reinhold Albert, der schon diverse Chroniken geschrieben habe, darauf sei der Landkreis besonders stolz, denn die Identität der Dorfbewohner werde dadurch gestärkt.
Letzteres bestätigte der frischgebackene CSU-Bezirksvorsitzende Steffen Vogel (Maroldsweisach), der im Landkreis Haßberge so einen "Glücksfall" wie den Reinhold Albert nicht hat, wie er bedauerte. Als Nachfolger von Gerhard Eck fällt ihm jetzt auch die Schirmherrschaft für das Jubiläum der Wildburg mit Seefest zu.
Chronik von Sulzfeld im Grabfeld
Grußworte
Landrat Thomas Habermann
Bürgermeister Jürgen Heusinger
Zum Geleit
Reinhold Albert / Gerwin Solf
1. Allgemeines
1.1 Zur Geologie Sulzfelds
1.2 Was bedeutet der Ortsname?
2. Vor- und Frühgeschichte von Sulzfeld
3. Erste urkundliche Erwähnung von Sulzfeld
4. Aus der älteren Geschichte von Sulzfeld
4.1 Die Landwehr Sulzfeld – Leinach
4.2 Sulzfeld und der Bauernaufstand von 1525
4.3 Sulzfeld im Markgräfler Krieg 1546 – 1554
4.5 Sulzfeld nach dem Aussterben des Henneberger Grafengeschlechts 1583
5. Die Ruine Wildburg und die Herren von Wildberg
5.1 Das Schicksal der Burg nach dem Aussterben der Wildberger
5.2 Wildberg kam zu Würzburg
5.3 Weitere Verpfändungen des Besitzes
5.4 Die Truchsessen von Wildberg
5.5 Zerstörung im Bauernaufstand 1525
5.6 Verlegung des Amtssitzes auf den Lindshof
5.7 Die Ruine Wildberg in unseren Tagen
6. Die Wildberger Burggüter
6.1 Der Lindshof
6.2 Das Burggut Wildberg (Wüstung)
6.3 Der Baunachshof (Wüstung)
7. Der Johannishof und das Frauenkloster St. Johanniszell unter Wildberg
7.1 Zerstörung beim Bauernaufstand 1525
7.2 Was erinnert an die Klosterkirche
7.3 St. Johannis war weiter Wallfahrtsort
7.4 Die Johannishofbesitzer im 19. und 20. Jahrhundert
7.5 Beschreibung im Kunstdenkmälerband von 1915
7.6 Nach der Familie Geuß folgte die Familie Pullmann
8. Klosterhöfe und Wüstungen bei Sulzfeld
8.1 Sandhof
8.2 Bernhell
8.3 Rothof
8.4 Unterhof
8.5 Die Wüstung Rügshausen und der Rügshof
8.6 Die Wüstungsflur Grabs
8.7 Alteburg
8.8 Altenfelden
8.9 Schmuckenbach
8.10 Ober- und Untermerzbach
9. Sulzfeld vor, im und nach dem Dreißigjährigen Krieg
9.1 Juden in Sulzfeld
9.2 Die Gerichtsbarkeit in Sulzfeld
9.3 Die ehemalige Sulzfelder Dorfbefestigung und Dorfeinteilung
9.4 Die Dorfsregierung
9.5 Die Sulzfelder Güter
10. Sulzfeld im 18. und 19. Jahrhundert
10.1 Friedrich der Große und der „Alte Dessauer“ im Grabfeld
10.2 Musterungen ohne Ende
10.3 Sulzfeld im 1746 erstellen Wildberger Güldbuch
10.4 Um 1800 war das Grabfeld erneut Kriegsschauplatz
10.5 Die Säkularisation brachte das Ende des Amtes Sulzfeld-Wildberg
10.6 Die Aufhebung des Klosters Bildhausen
10.7 „Mit Mann und Roß und Wagen, hat sie der Herr geschlagen!“
10.8 Die „Hungerjahre“ 1816/17
10.9 Sulzfeld Mitte des 19. Jahrhunderts
10.10 Mennoniten in Sulzfeld
10.11 Sulzfelder Postgeschichte
10.12 Plagen und Seuchen Mitte des 19. Jahrhunderts
10.13 Der deutsch/deutsche Krieg 1866
10.14 Kissinger Badearzt Franz Anton Balling war aus Sulzfeld gebürtig
11. Das Sulzfelder Maß
12. Bergbau in Sulzfeld und Umgebung in alter Zeit
12.1 Neue Versuche folgten ab 1807
12.2 Kleinere Versuche im 19. Jahrhundert
12.3 Leinacher Kohlenabbau 1932 und 1946
13. Die Sulzfelder Mühlen
13.1 Die Seemühle
13.2 Die Ober- bzw. Lindermühle
13.3 Die Untermühle
13.4 Ordnung der Müllerzunft Königshofen und Wildberg von 1618
14. Sulzfeld vor und in der Zeit der zwei Weltkriege
14.1 Die Zeit zwischen den Weltkriegen
14.2 Der Zweite Weltkrieg 1939-1945
14.3 Die Nachkriegszeit
14.4 Ein „Eiserner Vorhang“ teilt das Land
14.5 Der Marshall-Plan
14.6 Die Währungsreform 1949
14.7 Aufbauarbeit in der Nachkriegszeit
15. Sulzfeld in den 1980er und 1990er Jahren
16. Sulzfeld im 21. Jahrhundert
17. Pfarrei- und Kirchengeschichte von Sulzfeld
17.1 Reformation in Sulzfeld
17.2 Die Gegenreformation in Sulzfeld
17.3 Bildhausen stellte vorübergehend den Priester in Sulzfeld
17.4 Statistische Angaben zur Pfarrei Sulzfeld aus zwei Jahrhunderten
17.5 Die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Sulzfeld
17.6 Die Sulzfelder Kirchenburg
17.7 Die Kirche vor dem Dreißigjährigen Krieg
17.8 Bauliche Veränderungen im 18. Jahrhundert
17.9 Die Verlegung des Friedhofs
17.10 Kirchenerweiterung wurde immer vordringlicher
17.11 Der Kirchenneubau 1960/61
17.12 Das Gotteshaus in neuerer Zeit
17.13 1998 wurde eine neue Orgel aufgestellt
17.14 Marianne Rudloff - Kleiner Rundgang durch die neugestaltete Pfarrkirche
17.15 Die Glocken der Pfarrkirche Sulzfeld
17.16 Das Pfarrhaus
18 Sulzfelder Schul- und Kindergartengeschichte
18.1 Weiterer Schulneubau 1702
18.2 Dem Schulneubau 1959 folgte die Gründung von Verbandsschulen
18.3 Marlene Rudloff - Schule im Wandel der Zeit
18.4 Der Sulzfelder Kindergarten
19. Das Sulzfelder Schloss
19.1 Ab 1583 war das Schloss Sitz des Würzburger Amtes
19.2 Sitz der Forstverwaltung
19.3 Die Gemeinde wurde neuer Schlossbesitzer
20. Anlagen:
20.1 Sulzfelder Denkmäler
20.2 Sulzfelder Flurnamen
20.3 Sagen aus Sulzfeld
20.4 Brauchtum in Sulzfeld
20.5 Urkundliche Nennung der Wildberger – ein Überblick
20.6 Das Sulzfelder Maß (Originalabschrift)
20.7 Liste der Ortsvorsteher und Ratsmitglieder seit 1972
20.7 Einwohnerlisten der Gemeinde aus dem 20. Jahrhundert
20.8. Aktuelle Luftaufnahmen von Sulzfeld - von Christian Kalke
21 Vereine in Sulzfeld
21.1 ASV Sulzfeld
21.2 Freiwillige Feuerwehr/Feuerwehrverein
21.3 Biathlonfreunde
21.4 Junggesellenclub
21.5 Kegelclub 1960
21.6 Kriegerkameradschaft
21.7. Sulzfelder Musikanten
21.8. Reservistenkameradschaft
21.9 Tennisclub Bau-Weiß
21.10 Theaterfreunde
21.11 VdK-OV Sulzfeld
21.12 Haßberg-Wanderverein
21.13 Trachtenverein
21.14 Skiclub Schneekanonen „Hüsträheuwali“
22 Literatur und Quellen